Drei Missverständnisse über das Yoga

Im Rahmen meiner Yogaausbildung habe ich gerade meinen ersten Yogakurs in Klagenfurt gestartet, juhuuu! Als ich meine Bekannten und Freunde dazu eingeladen habe, musste ich feststellen, dass immer wieder die selben Missverständnisse im Gespräch übers Yoga aufgetaucht haben, die Menschen davon jahrelang abhalten, Yoga auszuprobieren und so etwas Gutes für Körper und Seele zu tun. Dabei sind alle drei völlig unbegründet!

1. Ich bin nicht flexibel genug um Yoga zu machen

Yoga ist – auch wenn manche Instagram Kanäle es so suggerieren – keine Akrobatik. Die meisten Menschen, die Yoga üben, können sich nicht in brezelartige Positionen zwingen, und es ist auch nicht nötig. Übrigens, das gilt auch für die Unterrichtenden! In einer Yogastunde geht es eher darum, ein Gespür dafür zu bekommen, wie sich bestimmte Bewegungen im Körper anfühlen, was möglich ist und wo die Grenze liegt.

Im Alltag ignoriert man so oft die eigenen Grenzen – ob körperlich oder psychisch -, im Yogakurs dürfen wir die Grenzen annehmen und darauf achten, dass wir uns in keine Position hineinzwingen, wofür wir noch nicht bereit sind. Hier lernen wir nicht nur Asanas, sondern auch auf uns selbst zu achten statt auf die Erwartung von anderen oder darauf, was unsere Mattennachbarin schon kann.

Zu den verschiedenen Körperübungen zeigt eine gute Yogalehrerin verschiedene Varianten, damit auch die nicht so gelenkigen Teilnehmenden mitmachen können. Außerdem gibt es verschiedene Hilfsmittel, falls jemand für eine Übung Unterstützung braucht: Decke, Klotz, Gürtel sind sehr hilfreich. Und mit dem Üben entwickelt sich der Körper langsam auch weiter und wird immer flexibler.

Also, falls du dich nicht flexibel genug fühlst, dann soll es kein Hindernis sein, Yoga auszuprobieren und das Üben wird dir sogar helfen, flexibler im Körper, aber auch im Geist zu werden.

2. Ich bin kein meditativer Typ

Es stimmt schon, dass in Yogakursen Phasen der Stille und Ruhe gibt und ja, es ist für manche Menschen ungewöhnlich, mitten am Tag einfach nur in Stille zu sitzen oder zu liegen. Zum Glück ist man im Yogakurs nicht ganz allein gelassen mit seinen Gedanken. In meinem Kurs ist die Anfangsentspannung immer mit einer Atemübung oder mit kleinen Wahrnehmungsaufgaben verbunden. Man hat also als Teilnehmende schon was zu tun, nur ist dieses Tun etwas weniger laut und schnell, als im Alltag. Man braucht aber keine Angst zu haben, ganz ratlos und passiv auf der Matte sitzen zu müssen.

Auch in der Schlussentspannung gibt es gewisse Aktivitäten: wir beobachten die einzelnen Körperregionen und lassen ganz bewusst und willentlich die Spannungen los. Dieses gewollte Loslassen ist etwas, was sehr hilfreich ist, wenn jemand zum Beispiel Schlafstörungen hat und sich ohne Medikamente helfen möchte, leichter einzuschlafen.

Auch wenn du kein meditativer Typ bist, schadet es nicht, dich nach einem stressigen Tag zu entschleunigen, und genau das passiert im Yogakurs. Es gibt immer etwas zu tun, und die kleinen-feinen Bewegungen brauchen auch etwas Kraft, aber das Tempo ist niedrig und so kann sich unser Nervensystem aus dem Stressmodus in die Entspannungsmodus umschalten. Das schützt unsere Herzgesundheit und lässt hormonelles Ungleichgewicht wiederherstellen.

3. Ich kann mit Hinduismus nichts anfangen

Tatsächlich sind die Wurzeln des Yoga im Hinduismus, aber in der Form, wie es heute meistens praktiziert wird, braucht man weder an irgendeinen Gott zu glauben noch speziell hinduistische Götter anzubeten. Es reicht auch ein wenig kulturelles Interesse, wenn am Anfang der Stunde eine kurze Erklärung zum Asana des Tages kommt, weil da oft mythologische Geschichten im Hintergrund stehen. Aber das Üben selbst braucht keinen religiösen Glauben. Auch die Meditationen und Entspannungsübungen sind in den meisten Kursen – auch bei mir – neutral formuliert.

Ich selbst bin evangelisch und kann sogar zwischen der christlichen Tradition und den einzelnen Gedanken der Yogaphilosophie Gemeinsamkeiten entdecken. Aber im Kurs wird nicht viel philosophiert, da liegt der Schwerpunkt an der achtsamen Bewegung, am achtsamen Atmen und am Sein im Hier und Jetzt.

Lust zum Ausprobieren?

Wenn du die heilsame Wirkung des Yoga ausprobieren möchtest, freue ich mich auf dich in meinem Yogakurs für AnfängerInnen in Klagenfurt, mittwochs 16.30.-17.30. Die Schnupperstunde ist gratis (auch wenn du mitten im Kurs einsteigst), danach kostet die Kurskarte für 10 Wochen 100 Euro.

Anmeldung (Telefonisch oder SMS) 0676-624-34-68 oder per E-mail: achtsam@adeledavid.at

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